Bewährte Denk- und Handlungsmuster sind außer Kraft gesetzt, neue Wege erfordern Mut und manchmal auch Experimentierfreude. Lesen Sie hier, wie Sie die wichtigsten Dilemmas in Sachen UX sinnvoll auflösen und warum Irren nicht nur menschlich ist, sondern auch zu schnellen Erfolgen führen kann. Wir haben dem Thema UX ein ganzes Magazin gewidmet, das Ihnen Hintergründe und viele Einblicke aus unserer Praxis liefert. Bestellen Sie unser Sensorium UX gleich hier.

Dilemma 1: Technologie vs. Mensch

Digitalisierung bedeutet zunehmende Technologisierung, ja. Aber Technologien sind nur dann sinnvoll, wenn die Menschen, die sie nutzen sollen, sie auch verstehen. Bei der Entwicklung erfolgreicher Anwendungen steht daher der Mensch an erster Stelle. Empathie für seine Wünsche und Bedürfnisse führt zu sinnvollen Lösungen und einem positiven, wertschätzenden Nutzererlebnis.

Dilemma 2: Kundenwunsch vs. unternehmerisches Ziel

Der Nutzer im Mittelpunkt – das bedeutet aber nicht, blinden Gehorsam dem Kunden gegenüber zu zeigen und dabei eigene Interessen zu ignorieren. Eine erfolgreiche UX-Strategie ist immer die Synthese aus dem, was Kunden wollen, und Ihren unternehmerischen Zielen für das jeweilige Projekt. Investieren Sie immer genügend Zeit, wahres Verständnis für Ihre Kunden zu entwickeln, und schärfen Sie daraufhin Ihr Projektziel. Eine Strategie mit klarem Fokus hilft Ihnen dabei, Aufgaben klar zu definieren, sinnvoll zu priorisieren und während langer Entwicklungsphasen nicht vom Weg abzukommen.

Dilemma 3: Zusammen oder allein?

Führungskräfte sind es gewohnt, die Fäden in der Hand zu halten und Prozesse zu steuern. Aber den Kunden und sein Erleben versteht man am besten aus unterschiedlichen Perspektiven. Stellen Sie ein Team aus „Kundenkennern“ verschiedener Abteilungen zusammen. Vertrieb, Service und Support haben täglich mit Kunden zu tun und erweitern Ihren Blickwinkel. Externe UX-Spezialisten können Sie dabei unterstützen und den Prozess strukturieren.

Dilemma 4: Empathie für Kunden – Kosten oder Gewinn?

Kundenresearch bedeutet immer zunächst eine Investion. Aber auch, wenn Sie glauben, Ihre Kunden gut zu kennen, bedeutet die Zeit, die Sie in Kundenbefragungen oder Mitarbeitergespräche investieren, immer einen Gewinn. In der digitalen Welt wandeln sich Kundenbedürfnisse schnell, deshalb können Ihre Insights hin und wieder ein Update vertragen. Aber wichtiger noch: genaue Kenntnis Ihrer Kunden bewahrt Sie vor falschen Annahmen und kostenintensiven Fehlentwicklungen. Investieren Sie daher in lebensechte Personas, persönliche Interviews oder am besten in einen Nutzerrat: Hierbei begleiten typische Vertreter der wichtigsten Kundengruppen den gesamten Prozess und unterstützen die Entwicklungsschritte mit wertvollem Feedback.

Infografik Listicle UX

Dilemma 5: Den Schmerz umarmen?

Natürlich schauen Unternehmer am liebsten da hin, wo alles super läuft. Glückliche Kunden, tolle Absatzzahlen, zufriedene Mitarbeiter. Weniger spaßig ist es, dahin zu schauen, wo es weh tut. Wo sind die Probleme, die Ihren Kunden das Leben schwer machen? Wo sind Kunden abgesprungen oder richtig sauer? Wo läuft was gewaltig schief? Hier schlummern ungenutzte Potenziale und Chancen für Ihr Unternehmen.

Dilemma 6: Der Wald oder die Bäume?

Ein großes digitales Projekt wie eine Website kann viele Aufgaben erfüllen. Produkte verkaufen, Bestandskunden binden, Neukunden akquirieren. Wo starten? Hier hilft wieder die klar fokussierte Strategie, den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren. Was hat unternehmerischen Vorrang, und welches sind die dringlichsten Probleme Ihrer Kunden? Lösen Sie das wichtigste Problem zuerst und weitere, sofern noch Budget vorhanden ist.

Dilemma 7: Scheitern oder Siegen?

Von Nutzern lernern heißt scheitern lernen. Aber in Prozessen, die auf die Verbesserung der User Experience abzielen, ist Scheitern kein Misserfolg, sondern Wegweiser zu einer besseren Lösung. In schnellen iterativen Prozessen können Sie jeden Entwicklungsschritt immer wieder visualisieren und mit echten Nutzern testen. Intensive Tests zahlen sich aus und führen zum Erfolg - weil Sie sich sinnloses Umherirren ersparen.

Dilemma 8: Gefühle vs. Zahlen

User Experience beschreibt Erlebnisse, Gefühle und Wahrnehmungen von Menschen bei der Nutzung einer digitalen Anwendung. Unternehmenserfolg wird jedoch nicht in Gefühlen, sondern in harten Zahlen gemessen. Ist der Erfolg der „Gefühlssache“ User Experience dann überhaupt messbar, und wenn ja, wie? Alles eine Frage der Kennzahlen. Trackingdaten wie Abbruchquote, Konversionsrate, Wiederkehrfrequenz zeigen zunächst, WIE sich Nutzer bei einer digitalen Anwendung verhalten. Die Frage nach dem WARUM wird beantwortet, indem man etwa die Zeit misst, die ein Nutzer braucht, um eine Aufgabe zu erfüllen, oder die Fehlerquote. Wichtig ist, dass Sie die Kennzahlen vorab definieren, um dann die Veränderung der UX messen zu können.
Also: Ja, bei UX-Projekten lassen sich Gefühle auch in Zahlen messen! Mehr zum Thema KPIs vs. User Experience lesen Sie hier.

Möchten Sie mehr über User Experience im Allgemeinen erfahren? Dann lesen Sie gleich weiter, in unserem neuen Sensorium Magazin UX.

Bei Interesse oder Fragen zum Thema nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: telefonisch unter +49 (0)611 . 238 50 10 oder per E-Mail an kontakt(at)diefirma.de.

Workshop

In unserem Experience Design Workshop lernen Sie in einem fach- und bereichsübergreifenden Umfeld die wesentlichen Prozesse und Methoden des Experience Designs kennen. Anhand von praxisnahen Beispielen wenden Sie die Werkzeuge an und bekommen ein gutes Gespür für die Perspektiven der Anwender, die Sie zur erfolgreichen Bearbeitung von eigenen Projekten einsetzen können.
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